Sonntag, 30. Januar 2011

Ambulante Reha: 05.01. - 28.01.2011

Seid gegrüßt,

nach längerer Abstinenz melde ich mich hiermit zurück! Ganze 18 Therapietage der ambulanten Reha im Rehabilitations- und Therapiezentrum Bautzen sind nun hinter mir. Nach viel Schweiß und Tränen sind sowohl hinsichtlich linkem Knie (Kreuzbandruptur, operativ) als auch rechtem Fuß (Achillessehnenruptur, konservativ) subjektive und objektive Fortschritte zu verzeichnen.

Zusammenfassend hat sich meine gesamte Mobilität sowie propriozeptorische Wahrnehmung und somit vor allem mein Gangbild bzw. Laufstil verbessert. Das linke Knie erreicht nun eine Extension von 0° und eine Flexion von 130° und ist zudem über längere Zeit schmerzfrei belastbar. Die rechte Achillessehne zeigt keine Schwellungen, weniger Kontraktionen und erhöhte schmerzfreie Belastbarkeit bei verbessertem Abrollverhalten des Fußes auf.

Obwohl der Heilungsverlauf bis hierher positiv ist, möchte ich diesen nicht über den grünen Klee loben, da rückblickend auch Tiefen und zähe Tage ständiger Begleiter waren und auch weiterhin sein werden und so noch jede Menge Arbeit ansteht, um gänzlich rehabilitiert zu sein.


Im Zeitraum vom 05.01. bis 28.01.2011 wurde ich vormittags vom Fahrdienst des Rehazentrums zu Hause abgeholt und gegen späten Nachmittag wieder heim gefahren. Ein nahezu perfekt pünktlicher Service, den ich natürlich genutzt habe und so auf der rund 30 minütigen Fahrt zusätzlich entspannen konnte.

Da jeder Patient seinen persönlichen Reha-Plan bekommt, war der Tagesablauf bereits schemenhaft vorgeplant, wobei Änderungen bzw. eigene Vorschläge problemlos angenommen wurden. Entscheidend ist, dass der Patient optimaler Weise für sich selbst wissen sollte, was ihn effektiv voran bringt. Mit meiner bisherigen Erfahrung war das für mich natürlich ein gefundenes Fressen, um möglichst effizient Step by Step Erfolge zu erzielen.

Über den Tag verteilt standen so diverse Therapien von Krankengymnastik einzeln, Gymnastikraum Gruppe, Bewegungsbad, Geräteraum, Cybex und Galileo (siehe Bilder) bis hin zu manueller Lymphdrainage, Elektro- und Kältetherapie an. Dazwischen gab es nur kurze Wechselzeiten, so dass ich tagsüber gar keine Zeit hatte auf die Uhr zu schauen und die Zeit wie im Flug verging. Für eine warme Mahlzeit mit den ausgegeben Essensmarken im Gartenlokal nebenan war auch gesorgt. Beste Grüße dahin! Es hat überwiegend köstlich geschmeckt.


Nach drei Tagen Eingewöhnung wusste ich genau was ich wollte! Neben den Therapien hat mein Puls 3-4x pro Woche viel Qualen auf dem Ergometer erleiden müssen, was der Beinmuskulatur und dem gesamten Bewegungsapparat den meisten Output und vorerst eine konditionelle Grundlage gebracht hat. Zusätzlich hab ich eine Menge Stabi-Übungen auf dem Balancepad und Trampolin absolviert, die zum festen Bestandteil im weiteren Trainingsverlauf bekommen werden.


Dass ich absolut kein Maschinentraining-Fan bin, wissen die treuen Leser. Beinpresse und Co will ich nicht verteufeln, jedoch absolut ungeeignet für meine Trainingsphilosophie. Daher standen freie funktionell auf den Alltag und für meine persönliche sportlichen Ambitionen nützliche Bewegungsmuster fest an erster Stelle in meinem Reha-Plan.


Nebenbei habe ich mich nicht lumpen lassen und den Wecker um die ein oder andere Stunde eher gestellt, um vorm Reha-Start meine gewohnten Krafteinheiten im Home-Gym zu absolvieren. Zwar hart in den frühen Morgenstunden, aber im Laufe der Reha ebenfalls mit Progression, so dass ich mittlerweile hinsichtlich Kraft und Ausdauer insgesamt auf einem soliden Niveau bin. Die Walking-Routine durfte zudem auch nicht fehlen, um zusätzlich am Gangbild zu arbeiten und mental anzuschalten.

Durch die Einheiten auf dem Ergometer und die emsigen Stabi-Übungen ist meine Beinmuskulatur und der Bewegungsapparat wieder soweit adaptiert, so dass ich ein freies Beinkrafttraining anstrebe. Als Alternative für das Ergometer wird bei passenden Pistenverhältnissen mein Crossrad auf mich warten und mein Herzkreislaufsystem in Wallung bringen.

Das Gesamtpaket ist also in nicht mehr allzu weiter Ferne, um endlich wieder Ober- UND Unterkörper trainieren zu können und ein ganzheitliches Körpergefühl zu entwickeln. Nach dem heutigen ersten Beinkrafttest weiß ich jedenfalls, dass der Weg noch steinig und schwer wird...

Demnächst wird es hier wieder mehr zu lesen geben und so die Bandbreite erweitert. Themen wie Beinkrafttraining in Verbindung mit Stabilität, Balance, Koordination und Propriozeption, Grundlagenausdauer auf dem Crossrad sowie Nacken- und Grifftraining werden den ein oder anderen Artikel wert sein!

Bis die Tage!

Rosch