Mittwoch, 28. Mai 2014

Ende der 8-Wochen-Entlastungsphase

Die geplante 8-Wochen-Entlastungsphase ist seit ein paar Tagen beendet. Rein faktisch. Praktisch wird diese jedoch um weitere zwei oder vielleicht auch mehr Wochen verlängert! Trotz geringerer Trainingsfrequenz bzw. der Reduzierung von wöchentlich drei auf zwei Oberkörpereinheiten konnte ich weiterhin ein paar kleine aber feine Fortschritte hinsichtlich Klimmzüge und Barrenstützen erzielen. Und wenn nicht in Zahlen, dann zumindest qualitativ. Auch wenn die Zug-Drück-Einheiten mittlerweile sehr ausgereizt sind, erhoffe ich mir in den nächsten zwei Wochen dennoch den ein oder anderen Schub. Beim Beintraining und Hügelsprinten hingegen sind die Fortschritte weiterhin unglaublich konstant! Etwas detaillierter wird es im Folgenden durch einen Überblick über die aktuellen Kraftwerte.

Zug-Drück-Hauptteil Schema #1:

Klimmzüge (Wechselgriff):
4 x 3 WDH +35kg
4 x 3 WDH +33,75kg
2 x 3 WDH +32,5kg

Barrenstützen (schulterweit):
4 x 4 WDH +43kg
4 x 4 WDH +41,75kg
2 x 4 WDH +40,5kg

Die Übungen werden weiterhin wie gewohnt im Wechsel mit einem 3:00 Min-Intervall ausgeführt, so dass alles nur ca. 28:30min dauert. Das erste Zusatzgewicht wird als "Fixum" betrachtet und sofort reduziert, sobald im nächsten Satz keine saubere Ausführung der Wiederholungen mehr gewährleistet wäre. Die darauffolgenden Sätze dienen als Overload bzw. zur Volumengeneration bei hoher Intensität und entsprechen selbigem Prinzip. Ziel sind 6-8 Arbeitssätze mit dem o.g. "Fixum".

Momentan krebse ich ein wenig bei der Erhöhung der Arbeitssätze mit dem sog. "Fixum" herum. Zwar wurden damit auch schon sechs Sätze absolviert, jedoch war die Qualität v.a. im 6. Arbeitssatz nicht meinen Vorstellungen entsprechend und die Ermüdung so hoch, dass die Folgesätze mit reduziertem Zusatzgewicht elendig schwer waren. Ergo bin ich wieder auf vier saubere(!) Arbeitssätze zurück und taste mich nun mit intensiveren Folgesätzen heran. Die progressive Vorgehensweise ist einfache Mathematik, wenn man einfach mal den Durchschnitt des Zusatzgewichtes pro absolvierte Wiederholung ausrechnet.

Zug-Drück-Hauptteil Schema #2:

Klimmzüge (Wechselgriff):
2 x 3 WDH +36,25kg
2 x 3 WDH +35kg
2 x 3 WDH +33,75kg
2 x 3 WDH +32,5kg
2 x 3 WDH +31,25kg

Barrenstützen (schulterweit):
2 x 4 WDH +44,25kg
2 x 4 WDH +43kg
2 x 4 WDH +41,75kg
2 x 4 WDH +40,5kg
2 x 4 WDH +39,25kg

Im Prinzip sind das nichts anders als Dropsätze. Da die Intensität der ersten beiden Sätze sehr hoch ist, muss nahezu kontinuierlich gedroppt werden, um weiterhin sauber zu arbeiten. Im Durchschnitt wird im Vergleich zu obigem Schema zwar weniger bewegt, jedoch ist die Ermüdung der Muskelfasern nach den ersten 3-4 Sätzen deutlicher spürbar, so dass die Folgesätze alles abverlangen. Gerade die ersten beiden Sätze sind eher "ungewohnte" Zusatzgewichte, an die sich die beanspruchte Muskulatur noch verstärkt adaptieren muss. Die momentanen Überlegungen gehen dahin eventuell auch 2er-Wiederholungen Klimmzüge und 3er-Wiederholungen Barrenstützen mit dem anfänglichen Zusatzgewicht zu absolvieren und für die Folgesätze ein ähnliches Dropsatz-Schema zu entwickeln.

Bei den darauffolgenden Hilfsübungen ist alles wie gehabt. Je nach Ermüdungsgrad geht mal mehr und mal weniger. Die Kombination Klimmzüge und KH-Schulterdrücken sitzend als Supersätze ist nach einem intensiven Hauptteil v.a. auch eine Herausforderung für die Körpermitte, um während den Übungen stabil zu bleiben. Die Stabilität beim KH-Schulterdrücken ohne Rückenlehne hat deutlich zugenommen. Bei den Klimmzügen bevorzuge ich mittlerweile eher den Obergriff, da dieser subjektiv weniger belastend für den beanspruchten Bewegungsapparat ist, der im Hauptteil mehr als genug gefordert wird.

Die abschließende Kombination aus KH-Hammercurls sitzend und Liegestützen bekommt eher einen Pump-Charakter, wobei der eigentliche Zweck natürlich weiterhin seinen Nutzen erfüllt. Da auch diese Kombi einen Supersatz-Stil besitzt, geht der Puls nochmal mächtig nach oben und die beanspruchte Muskulatur wird besser kapillarisiert. Auch hier ist die Form im Großen und Ganzen stabiler geworden. Große Progressionssprünge sind ebenso weniger zu erwarten bzw. beabsichtigt.

Wie bereits oben geschrieben, ist die Progression beim Beintraining trotz wöchentlich "nur" einer Beinkrafteinheit und einmal Hügelsprinten weiterhin sehr zufriedenstellend! Das Volumen einer Einheit ist jedoch so hoch, dass diese Vorgehensweise hinsichtlich Superkompensation voll und ganz aufgeht. Oberschenkel und Waden sind im "Normalfall" so mürbe, dass eine weitere Unterkörperbelastung eher nach hinten losgehen würde. Die aktuellen Kraftwerte der Bulgarian Split Squats:

Arbeitssätze:
6 x 6/6 WDH +83kg

Volumensätze: 
4 x 5/5 WDH +83kg

Da hier ebenso im 3:00 Min-Intervall gebeugt wird, ist nach nicht einmal 28min Schicht im Schacht. Mittlerweile entspricht das momentane Zusatzgewicht (28kg Weste, 2x27,5kg Kurzhanteln) exakt meinem aktuellen Körpergewicht, was ohnehin das Ziel sein sollte! Bevor es an die abschließenden Kettlebell-Swings geht, gehe ich in den 5min Pause nicht mehr in die tiefe Kniebeuge, da die Bewegung des Laktats in den Oberschenkeln förmlich spürbar ist, was in der Deep Squat verdammt unangenehm ist. Mit 8 x 20 Swings pro Minute leistet die 28er weiterhin Schwerstarbeit. Es muss nicht immer mehr Gewicht sein, sondern stets mehr Qualität!! Und die wird dank der Kombination mit Hügelsprinten stets besser!

Letztens hatte ich endlich mal wieder das Vergnügen eine Hügelsprinteinheit mit einem Trainingskollegen zu absolvieren. Die Einheit "musste" um einen Tag verschoben werden, da Starkregen, Gewitter und teils Sturmböen dann doch zu gefährlich gewesen wären. Und wie zur Entschädigung sind wir bei 22 °C und herrlichem Sonnenschein den Hügel mehrmals hinaufgejagt. Nach dem sechsten Hügelsprint kam mir kurzzeitig der Gedanke einer Reduktion von zehn auf acht Hügelsprints, so intensiv waren die jeweiligen Belastungsphasen. Zu zweit kann der gegenseitige Ansporn und die Motivation nun mal so hoch getrieben werden, dass eben der ein oder andere Schritt mehr Geschwindigkeit entwickelt als eigentlich möglich ist. Aber just in diesem Moment war der Gedanke sofort wieder verschwunden, so dass die drei letzten Hügelsprints eine Mischung aus Kampfsauvisagen-Modus, Ohnmachtsanzeichen, Brechreiz und Glückshormonen waren! Hügelsprinterherz, was willst du mehr!? Nach zügigem Auslaufen macht dann auch das hängende Beinheben am Ast wieder Spaß. ;)

Kaloriengehalt: ca. 1000kcal
Der Hügelsprinttag ist bei mir zugleich ein fleischfreier Tag, so dass ein unverschämt leckerer Salat entstanden ist. Während des Essens liege ich regelmäßig unter dem Tisch, da meine Geschmacksknospen vollständig die Kontrolle verlieren. Ein Gaumenschmaus, der  seinesgleichen sucht!! Kurzanleitung: 1/2 geschälte Gurke vierteln, 2 Tomaten, 1 Lauchzwiebel und optional 1 rote Paprika zerkleinern, eine große handvoll Feldsalat oder Rucola, 1 Dose Mais und 10ml Olivenöl hinzugeben sowie salzen und pfeffern. Als Schmankerl 50g Sonnenblumenkerne unter maximaler Hitze in einer Pfanne bräunlich anrösten, zu den anderen Zutaten hinzugeben und vollständig durchmengen. Oben drauf 3 gekochte Eier mit Kresse garnieren und genießen!

Rosch

Mittwoch, 21. Mai 2014

Nährstoffbombe Vollkornpizza (Rezept)

Aus aktuellem Anlass gibt es meine Version einer gesunden Pizza! Dabei wird nicht Vollkorn verwendet, um Kalorien zu sparen, sondern um v.a. mehr Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe zu konsumieren. Die Kraft des vollen Kornes ist nur dann gewährleistet, wenn bei der Produktion Keim und Schale erhalten bleiben. Im Gegensatz zum Vollkornmehl verliert Weißmehl daher einen Großteil davon, so dass überwiegend sog. "leere Kalorien" statt Nährstoffe aufgenommen werden. Infolgedessen fährt der Blutzuckerspiegel Achterbahn und der Energielevel sinkt. Schlimmstenfalls stellt sich wieder ein Hungergefühl ein. Grund genug auf die Vollkornvariante zu setzen!

In der Regel esse ich relativ kohlenhydratarm und schocke meinen Stoffwechsel gern mal mit einem Überangebot an komplexen Kohlenhydraten. Was gibt es da besseres als eine Nährstoffbombe in Form einer Pizza aus Dinkelvollkornmehl mit einer ausgewogenen Verteilung der Makronährstoffe!? Das hat nichts mehr mit Fastfood zu tun, sondern ist hochwertige Energie in Reinform! Bei folgenden Zutaten ist das Preis-Leistungs-Verhältnis zudem unschlagbar. Eine dick belegte Pizza mit reichlich Vollkornteig aus Dinkelmehl kostet über den Daumen gepeilt ca. 3,50 EUR. Los geht's...

Zutaten für 3 Portionen:

- 400g Dinkelvollkornmehl 
- 1/2 Würfel frische Hefe
- 200ml Wasser
- 2 EL Olivenöl
- 2 TL Salz
- 1 TL Zucker

Zubereitung:

Für den Teig die frische Hefe mit dem Zucker in lauwarmen Wasser auflösen und ca. 10min gehen lassen. Danach den Inhalt der Schüssel zusammen mit dem Dinkelvollkornmehl, Salz und Olivenöl zu einer geschmeidigen Teigmasse kneten und diese in drei gleichmäßige Portionen zu einer Kugel formen. Die Teigkugeln nun für ca. 2 Stunden an einem warmen Ort oder für ca. 1 Stunde abgedeckt auf minimaler Hitze im Backofen gehen lassen. Anschließend erneut kräftig durchkneten und die  Teigkugeln auf einer mit Mehl bestäubten Fläche zu ovalen Pizzaböden ausrollen.

Für den Belag sind nun natürlich keine Grenzen gesetzt! Nachdem die Pizzaböden auf einem mit Olivenöl eingepinseltes Backblech liegen, kann nun tüchtig nach Herzenslust belegt werden. Da wir eine Nährstoffbombe kreieren wollen, setzten wir beim Belag auf proteinhaltige Hauptzutaten und vitamin- sowie mineralstoffreiche Nebenzutaten. Als Basis für einen gaumenfreudigen Geschmack empfehle ich eine aus Tomatenmark, Wasser und Oregano angerührte Masse, die großzügig auf den Pizzaböden verteilt wird. Für meine beiden Favoriten werden nun folgende Zutaten benötigt.

Pizza Capricciosa:

- Tomatenmark
- Oregano
- 3 Scheiben Kochschinken
- 1 Tomate
- frische Champignons
- Artischocken
- 50g Gouda (gerieben)

Pizza Capricciosa
Pizza Tonno:

- Tomatenmark
- Oregano
- 1 Dose Thunfisch
- 1 Zwiebel
- frische Champignons
- 50g Gouda (gerieben)

Pizza Tonno
Nachdem alles fertig belegt ist, das Backblech in den Ofen schieben, zuklappen und bei 200 °C Umluft für 30min davorsetzen, beobachten und ungeduldig das Wasser im Munde zusammenlaufend warten bis die gesunde Pizzaorgie starten kann!!

Der Kaloriengehalt einer oben genannten Dinkelvollkornpizza beläuft sich auf Pi mal Daumen mal Fensterkreuz auf 900kcal. Wer zwei davon schafft, ist gut dabei und vor allem satt! ;) Guten Appetit!!

Dienstag, 13. Mai 2014

Weshalb du hügelsprinten solltest!

Nach mehrmonatiger Abstinenzzeit betreibe ich seit Anfang dieses Jahres wieder regelmäßig Hügelsprinten. Regelmäßig heißt einmal wöchentlich ohne Ausreden! Egal ob Schnee, Regen, Wind, staubtrockene Luft oder massive Sonne. Mittlerweile stecken so ganze 21 Hügelsprinteinheiten im Jahr 2014 intus. Vergleiche ich die erste mit der zuletzt absolvierten Hügelsprinteinheit, sind deutliche Verbesserungen zu verzeichnen. Nein, sogar enorm deutliche Verbesserungen!!! Vielleicht gelingt es mir mit ein wenig Überzeugungsarbeit auch die letzten verbliebenen Komfortzonen-Jogger zum Hügelsprinten zu animieren. Anhand einiger empirischer Fakten möchte ich daher die positiven Effekte des Hügelsprintens argumentativ verdeutlichen:

1. Hormonausschüttung

Im Gegensatz zu moderatem Laufen, neudeutsch auch unter Joggen bekannt, wird dein Körper beim hochintensiven Hügelsprinten um ein Vielfaches mehr das Wachstumshormon hGH (human growth hormone) ausschütten. Trainierst du deine Beine nicht, weil man sie im Club nicht sieht, wirst du spätestens im Sommer Probleme haben. Durch Hügelsprinten werden nicht nur die Storchenbeine rechtzeitig vor der Freibadsaison beseitigt, sondern neben der Beinmuskulatur profitieren auch alle anderen Muskelgruppen vom Wachstum!! Obendrein wird dein Körper jede Menge Endorphine freisetzen, sobald du den Hügel mehrmals rockymäßig erklommen hast. Das macht nicht nur glücklich, sondern sorgt auch für mehr Lebensenergie!

2. Fettverbrennung

Durch die intensive Belastung wirst du während und vor allem nach dem Hügelsprinten jede Menge Kalorien verbrennen! Dein Stoffwechsel wird geschockt, so dass deinem Körper durch den hohen Nachbrenneffekt selbst noch 24h danach Energie entzogen wird, um Reparaturprozesse zu beschleunigen und dem überschüssigen Fett den Kampf anzusagen. Im Gegensatz zu moderatem Joggen im "Fettverbrennungspuls" - wer noch dran glaubt, ist selbst Schuld - lassen regelmäßige knackige Hügelsprinteinheiten deinen Stoffwechsel nicht einschleifen! Wenn du hingegen moderat joggst und obendrein abnehmen willst bzw. Diät führst, verringerst du langfristig deinen Grundumsatz an Kalorien und erreichst somit das Gegenteil. Deine Fettverbrennung beginnt nicht nach mythenhaften 30min, sondern ist ständig aktiv. Und je intensiver die Belastung, desto höher die Sauerstoffschuld und vor allem Fettverbrennung!

3. Funktionalität

Um während einer Hügelsprinteinheit Belastungsspitzen zu erreichen, muss dein Körper als Einheit funktionieren! Neben deiner gesamten Beinmuskulatur arbeiten der große Gesäßmuskel, die untere Rückenmuskulatur, die Bauchmuskulatur und selbst die gesamte Arm- und Schultermuskulatur mit. Die Schwingungen deiner Arme sollten über die Körpermitte so viel Kraft wie möglich zur Beinmuskulatur und umgekehrt übertragen, um ein perfektes Zusammenspiel zu generieren. Nur ein perfektes Zusammenspiel sorgt für Kraft und Geschwindigkeit während des Sprintens, was durch eine Steigung in Form eines Hügels zur wahren Herausforderung wird. Nicht nach einem, nicht nach zwei, nicht nach drei, sondern erst nach mehreren Hügelsprints à 25-30sec wirst du merken wovon die Rede ist! Anfangs wird deine Stabilität im Oberkörper origamimäßig einknicken.

4. Kondition

Intervalltraining und ganz besonders Hügelsprinten verbessert nicht nur deine anaeroben, sondern auch aeroben Kapazitäten, was sich in einem deutlichen Konditionsschub äußert! Durch die verbesserten anaeroben Kapazitäten wird der Milchsäureabbau in der Muskulatur beschleunigt, so dass du auch länger aerob und an der aerob-anaeroben Schwelle laufen kannst, ohne dass Erschöpfung eintritt. Willst du einen Halbmarathon oder gar Marathon laufen, solltest du ebenso Hügelsprinten in dein Lauftraining einbauen. Neben einem explosiven Antritt, ist eine verbesserte Sprintkraftausdauer gerade auch für Fußballer von Vorteil, wenn es um Konterspiel und aggressives Pressing geht. Allein mit aeroben Lauftraining kannst du zwar viele Runden um den Platz rennen, siehst aber im Spiel dann alt aus!


Der Hügel ist dein Freund! 

5. Effizienz

Dein Werkzeug ist der Hügel! Nicht nur, dass eine Hügelsprinteinheit zeitsparend und unheimlich effektiv ist, auch die Ortsunabhängigkeit ist ein großes Plus. Einzig und allein ein gutes Paar Laufschuhe sind eine mehr als sinnvolle Investition, um dann jederzeit und überall Hügel hinaufzujagen. Ob im Wald, am See, im Dorf oder in der Stadt: Geeignete Hügel findest du in jeder Gegend! Gerade die Städter haben den Vorteil, dass auch bei Dunkelheit ausreichend Laternen für einen gut ausgeleuchteten Anstieg sorgen. Wohnst du auf dem Land, solltest du zusätzlich in eine Stirnlampe investieren, um die Dunkelheit nicht zu deinem Alibi zu machen. In einer unbekannten Gegend nutzt du die Suche nach einem geeigneten Hügel einfach als Erwärmung und den Rückweg zum Auslaufen.

6. Selbstdisziplin

Nach einem explosiven Antritt und den ersten schnellen Schritten neigt sich dein Kopf immer weiter nach oben bis das Ziel nicht mehr aus den Augen zu verlieren ist. Das technische Zusammenspiel deines Körpers erreicht seinen Höhepunkt und der Moment ist am Anschlag. Der Tunnelblick wird einsetzen und der Fokus scharf wie nie. Genau dann packt dich der Ehrgeiz und Wille am Maximum, um mit vollstem Einsatz, purer Leidenschaft und absoluter Hingabe mit jeder Faser deines Körpers jeden noch so schweren Schritt bis zum Erreichen der Ziellinie zu bewältigen! Was sich pathetisch liest, wird auf dem Hügel zur Realität!! Du wirst spüren was es heißt zu leben und deine mentale Stärke auf andere Lebensbereiche übertragen!

7. Motivation

Zusammen mit einem Trainingspartner wird eine Hügelsprinteinheit zur wahren Motivationsbombe! Bist du der konditionell Fittere, lasse deinen Trainingspartner unmittelbar nach dir lossprinten, so dass dieser sich an deine Fersen heften kann und sich so motiviert fühlt möglichst wenig nachzulassen. Egal ob seine Strecke kürzer ist als deine: Er wird sich an dir orientieren und daraus seine Motivation schöpfen! Seid ihr in etwa auf dem gleichen Level, startet gleichzeitig oder (abwechselnd) im Abstand von ca. 5sec. Solltest du allein Hügelsprinten gehen, suche dir einen von Passanten leicht frequentierten Hügel mit ausreichend Platz. Du wirst keinen Meter nachgeben wollen und zeigen wem der Hügel gehört! Als kleinen Tipp empfehle ich dir laute dampflokartige Geräusche während des Sprintens. Du wirst keine Platzprobleme haben! ;) Im Falle, dass du der Einzige weit und breit bist, denke an imaginäre Gegner, deine letzte Deutscharbeit, "nette" Arbeitskollegen, deinen kriselnden Lieblingsverein und vor allem an Punkt 6! Du wirst motiviert sein!!

8. Prävention

Hügelsprinten erfolgt bei submaximaler bis größtenteils maximaler Intensität! Durch die intervallartige Belastung wird dein Körper darauf trainiert trotz relativ kurzer Pausen mehrmals seine just maximale Leistungsfähigkeit auszuschöpfen. Deine Herzfrequenz wird sich jedoch in Kürze wieder normalisieren, dein Ruhepuls sinken und alltägliche Belastungen zu Kleinigkeiten. Treppensteigen über mehrere Etagen wird dir ein verschmitztes Lächeln ins Gesicht zaubern, da du nicht mehr außer Atem sein wirst. Du wirst von nun an auf Aufzüge verzichten und freiwillig Treppen nutzen. Durch die intensiven Belastungsspitzen wird sich sowohl dein aktiver als auch passiver Bewegungsapparat deutlich stärken. Eine stabile Körpermitte, eine mobile Hüfte und schmerzfreie Füße und Knie werden deine Haltung verbessern und Rückenschmerzen keine Chance geben. Prävention vom Allerfeinsten!!

Wenn ich dich immer noch nicht überzeugt haben sollte, geh weiter joggen und vertrödle deine kostbare Zeit. Solange du dich noch gerade so dabei unterhalten kannst, läufst du bekanntlich genau im richtigen Tempo. Soll ja gesund sein! ;) Gib dir und dem Hügel eine Chance! Er wird dein härtester Trainer sein!!

Rosch

Montag, 5. Mai 2014

Ei(n)mal anders: Straußenei-Omelette

Da der Osterhase bestens weiß, dass ich ein leidenschaftlicher Omelette-Esser bin, fand ich nach erfolgreicher Suche ein Ei. Es war nicht irgendein Ei, sondern ein Straußenei! Die Freude war groß, da ich schon seit langem eines der schönsten und größten Eier der Welt in der Küche verarbeiten wollte. Stolze 1675g brachte das Straußenei von der Straußenfarm Chemnitz auf die Waage. Wenn die Kühlkette des versiegelten Straußeneis nicht unterbrochen wird, lässt sich dies sogar bis zu drei Monate im Kühlschrank aufbewahren. Meines hatte jedoch keine zwei Wochen Verweildauer. Aber keine Sorge! Es wurde kein Riesenomellete, da ich dann doch an die eigene Gesundheit und vor allem das Wohlbefinden gedacht habe.


Um an den Inhalt des Straußeneis zu gelangen, wird mit einer handelsüblichen Bohrmaschine ein ca. 10mm großes Loch in die Unterseite gebohrt, um dann mit einem Strohhalm das Eiklar und Eidotter auszublasen. Zur Erleichterung sollte die Eimasse vorher mit diesem ein wenig zerstochen bzw. verührt werden. Beim Bohren ist etwas Vorsicht geboten, da es sich immerhin um ein Straußenei und keine Wand handelt. Die Robustheit der Schale ist dennoch beachtlich.


Nachdem dem Straußenei der Inhalt geraubt wurde, zeigte die Waage 1326g an, was dem Inhalt von ca. 24 Hühnereiern der Größe M entspricht. Der ausgeblasene Inhalt sollte dann gut gekühlt innerhalb einer Woche aufgebraucht werden, so dass sich die Eimasse idealerweise auf mehrere Mahlzeiten verteilen lässt. Nach zwei Omelletes, etwas Rührei und Eistich war jedoch bereits nach knapp einer Woche nichts mehr übrig. Das leere Straußenei wird natürlich nicht weggeworfen, sondern eignet sich hervorragend als Deko und Andenken.


In der Verarbeitungsweise zu einem Omelette gibt es keine Unterschiede zu Hühnereiern. Was mir jedoch aufgefallen ist, ist die unterschiedliche Konsistenz während des Stockvorgangs. Die Eimasse vom Straußenei wird bei gleicher Zeit ein wenig fluffiger und weicher. Der geschmackliche Unterschied ist ebenso wahrnehmbar und eher schwer zu beschreiben. Als regelmäßiger Omelette-Esser signalisierten mir meine Geschmacksknospen einen cremig-milden Geschmack. Hühnereier schmecken im Vergleich dazu eher rustikal typisch nach Ei. Die Wahrnehmung ist hierbei natürlich sehr subjektiv gehalten. Entscheidend ist eben auch mit welchen Zutaten ein Omelette verarbeitet, gewürzt und garniert wird. Die Summe der Zutaten generiert das Geschmacksergebnis/-erlebnis! Eines meiner Lieblingsrezepte für ein delikates Omelette möchte ich Euch nicht vorenthalten. Einfach und gut gekocht, schmeckt in der Regel am besten!

Zutaten:

- 125g Katenschinken
- 1 große Zwiebel
- 400g Eimasse
- Salz und Pfeffer
- 1 Lauchzwiebel
- 250g Hirtenkäse
- 1-2 Paprika

Zubereitung:

Den Katenschinken mit der klein geschnittenen Zwiebel auf höchster Stufe unter mehrmaligem Umrühren kurz anbraten bis die Zwiebeln noch leicht glasig sind. Danach die mit einem kleinen Schuss Milch kräftig verquirlte Eimasse gleichmässig in die Pfanne hineinschütten und bei geringer bis mittlerer Hitze für 30min stocken lassen, so dass der Stockvorgang schonend verläuft und so die Unterseite nicht anbrennt. Nach den ersten 10min mit Salz und Pfeffer würzen und wahlweise mit Knoblauch, Paprika etc. verfeinern. Während das Omelette nach dem Stocken von der Platte genommen wird und für 5min zieht, werden eine klein geschnittene Lauchzwiebel, Hirtenkäseschreiben und Paprikawürfel hinzugegeben.


Bei einem Kaloriengehalt von ca. 1700kcal(!!) und einem Kostenpunkt von unter 3,50€ wird das Omelette zu einer wahren Nährstoffbombe bei gleichzeitig sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis! Alternativ empfehle ich als Beilage Tomate-Mozzarella oder Cottage Cheese mit Tomaten und Gewürzgurken, um so für mehr Abwechslung zu sorgen. Ein Topping mit anderen Gemüsesorten sowie dünnem geräucherten Schinken ist ebenso sehr schmackhaft!


In diesem Sinne "Bon appétit!" und jede Menge Kreativität für alle (angehenden) Omelette-Freunde!